Heute ist ein Tag, an dem es mir morgens nicht so gut geht. Ich habe schlecht geschlafen, mein Wecker klingelt mich aus dem Bett, weil ich vor Tagesbeginn noch laufen gehen wollte. Ich habe keinen Bock, aber ich quäle mich aus dem Bett. Auf Instagram läuft, während ich meinen Kaffee trinke, mein Prokrastinationsprogramm. Schöne talentierte Menschen, Selbstoptimierungstipps und irgendwelche random Memes. Ich fühle mich leer und beschissen.
Ich ziehe meine Laufschuhe an und starte meine Prozedur in die morgendliche Kälte. Es ist dunkel und es nieselt leise. Ich höre Podcasts beim Laufen, weil es mich auf andere Gedanken bringt. Früher hörte ich häufig Musik, aber Musik macht mich traurig. Traurig, dass ich es mit meiner Musik nicht weiter geschafft habe als bis hier her.
Social Media hat mich verändert. Ich weiß nicht, wann ich mich das letzte Mal über etwas gefreut habe, ohne es direkt ins Netz zu schreiben. Das scheiß Dopamine und diese verfluchte App. Ich muss den Stecker ziehen – andere haben das auch schon gemacht – aber findet mein Leben dann überhaupt noch Beachtung?
Ich fühle mich lost und es zieht mir den Boden unter den Füßen weg, besonders dann, wenn irgendjemand meine Kunst oder mich kritisiert. Ich fühle mich angegriffen. Ich fühle mich allein. Wenn ich das Handy ausmache, fühle ich nichts. Solange bis die nächste Benachrichtigung als rote Ziffer an dieser App steht.
Das Kerosin für meinen Steilflug scheint aufgebraucht.
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